Mitte Mai 2023 wird in der Türkei gewählt. Ob Präsident Erdogan wiedergewählt wird, ist offen. Viele verbinden mit dem Urnengang die Hoffnung, dass sich die Türkei wieder mehr um Menschenrechte kümmert. Denn gerade Kulturschaffende sind in dem Land unter Druck. Das haben das Kulturforum Türkei-Deutschland sowie weitere Organisationen zum Anlass genommen, die Präsidentin der Schriftsteller-Vereinigung PEN in der Türkei, Zeynep Oral, zu einer Veranstaltung nach Köln einzuladen. Ich durfte im Namen des Präsidiums von PEN Deutschland ein Grußwort sprechen.

Oral gilt als renommierte Kulturkritikerin und engagierte Frauenrechtlerin in der Türkei. Sie studierte Ende der 1960er Jahre Journalismus und Theaterwissenschaften in Paris. In ihrer türkischen Heimat gründete und leitete sie mehrere Kunst- und Literaturzeitschriften, darunter auch die Monatszeitschrift „Milliyet Sanat“, bei der sie über 30 Jahre als Chefredakteurin tätig war.

„Frau sein“ ist das bekannteste Buch unter ihren über 20 publizierten Titeln, das auch als Referenzbuch für mehrere Generationen der Frauenemanzipation der Türkei angesehen wird. Für ihre Publikationen über Kunst & Kultur, Menschen- und Frauenrechte ist sie mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen gewürdigt worden. Ihr Buch „Leyla Gencer, der Roman der Leidenschaft“ wurde in viele Sprachen übersetzt. Nach wie vor schreibt sie – als langjährige Kolumnistin – für die Tageszeitung „Cumhuriyet“. Zeynep Oral ist die Präsidentin des PEN-Zentrums Türkei und setzt sich konsequent für die Freilassung inhaftierter Schriftsteller:innen und Journalist:innen ein.

Das Kulturforum findet man im Netz unter diesem Link, das deutsche PEN Zentrum hier.