Im Blick

2023-05-25T17:00:00+00:00

Kirchen verlieren nicht nur Mitglieder

Die beiden großen Kirchen in Deutschland – die Katholische und die Evangelische – zählen Millionen Mitglieder. Vor allem in Westdeutschland. Dabei ist der Norden der Republik mehrheitlich protestantisch, der Süden katholisch. 2021 zählte die Katholische Kirche über 21 Millionen Mitglieder, knapp 18 Millionen waren Protestant*innen.  

Doch beide Volkskirchen verlieren seit Jahren Mitglieder. 2021 traten knapp 360.000 Katholik*innen aus der Kirche aus. Bei den Protestant*innen kehrten der Kirche 280.000 Menschen den Rücken. Diese Entwicklung stellt die beiden Kirchen vor große Herausforderungen: Was wird aus den vielen Hunderten Kirchen oder Pfarrhäusern und Gemeindezentren, die mangels Besucher*innenzahlen leer stehen, deren Instandhaltung aber Geld kostet?  

Ein Positionspapier der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) und des katholischen Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) zeigt, vor welchen Herausforderungen die beiden Kirchen konkret stehen. Sie haben rund 42.500 Sakralbauten. Wie im Positionspapier festgehalten wird, könnten die Kirchen bis 2060 etwa ein Drittel ihrer Immobilien aufgeben. Vorrangig Pfarrhäuser und Gemeindezentren rund 40.000 insgesamt.  

Davon würden zunehmend auch Kirchengebäude betroffen sein. Bei diesen Gebäuden aber sei das Problem, dass 80 Prozent unter Denkmalschutz stehen und dies bei der weiteren Verwendung berücksichtigt werden müsse. Seit den 1990er-Jahren mussten in Deutschland 1.200 Kirchengebäude aufgegeben werden, 278 wurden abgerissen.  

Profanierung nennt sich dieser Prozess, Entweihung. Aus ehemaligen Gotteshäusern werden Kitas, Konzertsäle, Buchhandlungen oder Cafés. Eine Entwicklung, die nicht nur Deutschland betrifft sondern auch in anderen Ländern wie den Niederlanden zu beobachten ist.    

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